Ein altes Haus bringt oft Charme, Geschichte und architektonische Besonderheiten mit sich, doch auch Herausforderungen. Wer einen Altbau kauft oder erbt, steht meist vor umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Ob veraltete Heiztechnik, schlechte Dämmung oder marode Elektrik: Ohne Modernisierung ist das Haus oft nicht mehr wirtschaftlich oder komfortabel nutzbar.
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Planung, solider Finanzierung und Überblick über die Sanierungskosten lässt sich ein altes Gebäude nicht nur retten, sondern auch energetisch optimieren und langfristig im Wert steigern. In diesem Beitrag erklären wir, wie man ein Haus renoviert, welche Kosten eine Sanierung verursacht und welche Fördermittel Sie unterstützen können.
Warum sollte man ein altes Haus sanieren?
Alte Häuser haben viele Vorzüge: Massive Bauweise, großzügige Räume, hohe Decken und nicht selten eine zentrale Lage. Dennoch sind viele Bestandsgebäude in einem baulich schlechten Zustand. Veraltete Technik, hohe Heizkosten und mangelnde Energieeffizienz führen dazu, dass sich eine Sanierung nicht nur lohnt, sondern oft notwendig ist – etwa nach dem Kauf oder bei der Erbschaft.
Darüber hinaus verpflichtet das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Eigentümer in vielen Fällen zur Sanierung bestimmter Bauteile, insbesondere bei Altbauten vor Baujahr 1978. Wer also ein altes Haus renovieren möchte, sollte nicht nur optische Aspekte, sondern auch gesetzliche Anforderungen beachten.
Was kostet es, ein altes Haus zu sanieren?
Die Sanierungskosten eines alten Hauses können je nach Maßnahme erheblich variieren. Wer ein altes Haus sanieren möchte, sollte sich vorab einen Überblick über die wichtigsten Kostenpositionen verschaffen.
Beginnen wir mit dem Dach: Die Dacherneuerung inklusive neuer Eindeckung und eventueller Dämmung kostet in der Regel zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter. Dies kann schnell einen großen Anteil der Gesamtkosten ausmachen, besonders bei größeren Dachflächen.
Die Fassadendämmung ist eine weitere zentrale Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz. Hier liegen die Kosten meist bei 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter, abhängig vom verwendeten Material und dem Aufbau der Außenwand.
Für den Austausch alter Fenster müssen Eigentümer mit 400 bis 800 Euro pro Fenster rechnen, je nachdem, ob es sich um einfache Kunststofffenster oder hochwertige Holz-Aluminium-Modelle handelt. Moderne Fenster senken nicht nur Heizkosten, sondern verbessern auch Schallschutz und Wohnkomfort.
Die Erneuerung der Heizungsanlage, etwa durch den Einbau einer Wärmepumpe oder Brennwerttechnik, schlägt durchschnittlich mit 8.000 bis 25.000 Euro zu Buche – je nach System, Größe und Aufwand der Installation.
Auch die Badsanierung ist ein relevanter Kostenfaktor: Für neue Sanitäranlagen, Fliesen, Leitungen und ggf. eine barrierefreie Gestaltung sollten Sie 6.000 bis 20.000 Euro einkalkulieren.
Nicht zu vergessen ist die komplette Erneuerung der Elektrik, insbesondere bei Häusern älteren Baujahrs. Diese Maßnahme kostet zwischen 80 und 120 Euro pro Quadratmeter und umfasst Stromleitungen, Sicherungskästen, Steckdosen und Beleuchtung.
Ein oft unterschätzter, aber wichtiger Kostenpunkt ist die Kellersanierung oder Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Die Kosten hierfür liegen bei etwa 500 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter, je nach Schadensausmaß und Abdichtungsverfahren.
Schließlich fallen beim Innenausbau, also bei Bodenbelägen, Wandputz, Malerarbeiten und Deckenverkleidung, durchschnittlich 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter an – abhängig von Materialwahl und Aufwand.
Diese Richtwerte dienen als grobe Orientierung und sollten durch individuelle Angebote ergänzt werden, um die Sanierungskosten Ihres Hauses realistisch einschätzen zu können.
Schritt-für-Schritt zur erfolgreichen Haussanierung
1. Bestandsaufnahme und Gutachten
Bevor Sie mit der Sanierung eines Hauses beginnen, sollten Sie den Zustand professionell analysieren lassen. Ein Gutachten durch einen Architekten, Energieberater oder Sachverständigen schafft Klarheit über notwendige Maßnahmen und gibt Sicherheit bei der Kostenschätzung.
2. Sanierungskonzept und Prioritäten
Erstellen Sie ein realistisches Sanierungskonzept. Was ist dringend? Kombinieren Sie Maßnahmen sinnvoll, etwa die Dämmung mit dem Fenstertausch oder die Elektrik mit dem Innenausbau. So sparen Sie Zeit und Geld.
3. Genehmigungen und Denkmalschutz prüfen
Gerade bei älteren Gebäuden sollten Sie frühzeitig klären, ob Baugenehmigungen erforderlich sind oder Auflagen durch Denkmalschutz bestehen. Wird gegen Bauvorschriften verstoßen, drohen hohe Nachbesserungskosten.
Was beeinflusst die Sanierungskosten besonders stark?
Nicht jedes Sanierungsvorhaben verläuft gleich. Diese Faktoren beeinflussen die Haus Sanieren Kosten besonders stark:
- Baujahr des Hauses: Je älter das Haus, desto häufiger müssen Leitungen, Dämmungen und Statik geprüft oder erneuert werden.
- Energieeffizienz-Ziele: Wer auf KfW-Effizienzhausstandard sanieren will, muss meist umfassender investieren.
- Eigenleistung: Wer selbst mit anpackt, kann teils erhebliche Sanierungskosten sparen.
- Bauliche Besonderheiten: Ein Haus mit Holzbalkendecken, Bruchsteinwänden oder Denkmalschutz verursacht meist höhere Kosten.
Haus renovieren mit oder ohne Kredit?
Nicht jeder hat die nötigen Rücklagen für eine umfassende Altbausanierung. In der Praxis greifen viele Eigentümer auf verschiedene Finanzierungsformen zurück. Ob Sie ein altes Haus renovieren oder eine Komplettsanierung anstreben – folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
1. Sanierungskredit
Ein zweckgebundener Ratenkredit für Modernisierungen lässt sich oft ohne Grundbucheintrag abschließen. Er eignet sich besonders bei Kosten bis 50.000 Euro.
2. Bausparlehen
Wer langfristig plant, profitiert von den niedrigen Zinssätzen eines Bauspardarlehens. Diese sind ideal für planbare Sanierungen, etwa Dach oder Fenster in den kommenden Jahren.
3. Hypothekendarlehen mit Nachbeleihung
Bei hohen Kosten der Sanierung kann die Nachbeleihung einer bestehenden Immobilie sinnvoll sein, vorausgesetzt, diese ist lastenfrei oder wenig belastet.
4. Förderprogramme und Beihilfen
Die KfW bietet zahlreiche Förderprogramme für die energetische Sanierung. Auch Länder und Kommunen vergeben Zuschüsse, besonders bei Dämmmaßnahmen, Heizungswechsel oder barrierefreiem Umbau.
Förderung: So nutzen Sie KfW
Wer die Haus Sanieren Kosten senken will, sollte unbedingt staatliche Förderungen prüfen. Folgende Programme sind besonders relevant:
- KfW 261/262: Kredit mit Tilgungszuschuss für energetische Sanierung
- KfW-Zuschuss 461: Für Einzelmaßnahmen, z. B. Austausch der Heizung
- BAFA-Förderung: Zuschüsse für Heizsysteme (Wärmepumpe, Biomasse etc.)
- Förderungen auf Landesebene: Teilweise zusätzlich zur KfW möglich
Beispielrechnung: Was kostet die Sanierung eines 140 m² großen Altbaus?
Ein realistisches Beispiel für die Sanierungskosten eines 140 m² großen Altbaus zeigt, welche finanziellen Aufwendungen bei einer umfassenden Modernisierung anfallen können. Für die Dachdämmung und Neueindeckung wurden rund 21.000 Euro veranschlagt, während die Fassadendämmung mit etwa 25.000 Euro zu Buche schlägt. Der Austausch von zwölf Fenstern verursachte Kosten in Höhe von 9.600 Euro.
Die Modernisierung der Heizungsanlage, beispielsweise durch den Einbau eines energieeffizienten Systems, lag bei 17.000 Euro. Die komplette Erneuerung der Elektrik, inklusive neuer Leitungen, Sicherungen und Schaltkästen, wurde mit 14.000 Euro kalkuliert. Für die Sanierung des Badezimmers fielen rund 15.000 Euro an. Der Innenausbau, bestehend aus neuen Bodenbelägen, Wandarbeiten und Malerarbeiten, kostete etwa 18.000 Euro.
In der Summe ergaben sich somit Gesamtkosten von rund 120.000 Euro für die komplette Haussanierung. Finanziert wurde das Projekt durch einen Modernisierungskredit in Höhe von 100.000 Euro, ergänzt durch einen Eigenanteil von 20.000 Euro. Zusätzlich konnte ein Tilgungszuschuss durch die KfW-Förderung in Anspruch genommen werden, was die Finanzierung weiter erleichterte und zur langfristigen Wertsteigerung der Immobilie beiträgt.
Sanierungskosten richtig kalkulieren: 5 Tipps
- Realistische Angebote einholen: Mehrere Handwerkerangebote pro Gewerk sichern eine bessere Vergleichsbasis.
- Puffer einkalkulieren: Planen Sie 10–20 % als Reserve ein – unvorhergesehene Probleme sind häufig.
- Alle Kostenarten erfassen: Auch Entsorgung, Bauleitung, Planung und Steuern zählen zur Gesamtsumme.
- Eigenleistungen richtig bewerten: Zeit, Fachwissen und Werkzeug nicht unterschätzen, Fehler können teuer werden.
- Langfristig denken: Energieeffizienz spart Betriebskosten – das senkt nicht nur die Kosten der Haussanierung, sondern erhöht auch den Wiederverkaufswert.
Fazit: Altes Haus sanieren mit Verstand und Struktur
Die Sanierung eines alten Hauses ist eine komplexe, aber lohnende Aufgabe. Wer frühzeitig plant, realistisch kalkuliert und sich professionell beraten lässt, kann die Sanierungskosten effizient steuern. Neben dem finanziellen Aspekt gewinnen Sie am Ende ein komfortables, energetisch optimiertes und wertstabiles Zuhause.
Egal, ob Sie einzelne Maßnahmen wie die Heizung oder eine Komplettmodernisierung planen, die richtige Kombination aus Eigenleistung, Finanzierung und Förderung entscheidet über den Erfolg. Wenn Sie ein altes Haus renovieren, denken Sie langfristig: Ein intelligentes Konzept schützt nicht nur Ihr Budget, sondern auch Ihre Lebensqualität. Für die beste Finanzierungslösung und eine detaillierte Beratung zur Sanierungskostenplanung können Sie sich an Gill Finance wenden. Dort finden Sie maßgeschneiderte Finanzierungsoptionen und kompetente Unterstützung, die Sie auf Ihrem Weg zur erfolgreichen Altbausanierung begleiten.













